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Spanien 2008

Bericht ist noch in Arbeit!!

Costa Brava, Girona und Barcelona, 19.03. - 02.04.2008



Mi. 19.03.2008

Davon überzeugt, dass ich weder den neuen Job, noch die neue Wohnung bekommen würde, buchte ich den Flug nach Girona (bei Barcelona). Nur zwei Stunden später wurde ich informiert, dass ich doch beides bekommen würde, Job und Wohnung. Und zwar fast ab sofort. Ich hatte also nicht schlecht zu tun die letzten Tage vor Abflug. Am 18.03. um 23.30 Uhr standen also endlich Bett, Lattenrost, Matratze und Schreibtisch in der neuen Wohnung. Ich legte mich zwei Stunden auf mein Bett und versuchte wenigstens ein bisschen Schlaf mitzunehmen. Aus Zufall hatte ich zuvor herausgefunden, dass der Bremer Flughafen des Nachts von 23.00 bis 03.00 Uhr schließt. Ich hatte nämlich ursprünglich vor gehabt, die letzte Bahn zu nehmen und dann die Nacht dort zu verbringen, aber dazu war ich ohnehin zu Hause zu beschäftigt.

Nach zwei Stunden schlaflosen Herumwälzens hielt ich es nicht mehr aus. Ich war zu geizig gewesen, um die kalte Wohnung für die kurze Zeit zu heizen und das hatte ich nun davon. Ich kochte mir einen Tee und lief zum Bahnhof, wo eine Bahn in Richtung Flughafen fuhr. An der Endhaltestelle stieg ich mit einem scheinbar hauptberuflichen Pfandflascheneinsammler aus, mit dem ich morgens um kurz vor vier weiter bis zum Flughafen lief. Um sechs Uhr ging der Flug. Wegen des Schlafdefizits und der Möbelschlepperei schlief ich schon vor Betreten des Flugzeuges fast ein. Versehentlich landete ich an der "Priority Q" Schlange, in der man bevorzugt behandelt wurde und als erstes das Flugzeug mit der freien Sitzplatzwahl betreten durfte. Normalerweise hätte dieser Service mich eine ganze Stange Geld gekostet. Kaum saß ich, war ich auch schon eingenickt, wachte über den Bergen (Alpen? Pyrenäen? Ich habe keine Ahnung) kurz wieder auf und schlief bis es rumpelte und wir wieder auf dem Boden landeten. Angekommen ging ich zur flughafeninternen Tourist-Info und fragte nach netten Gegenden und Campingplätzen. Ich hatte also wirklich gar nichts organisiert. Man sagte mir, dass sich in Blanes einige Campingplätze sammeln würden, so fuhr ich nach Blanes, ein 38 Tausend Seelen Städtchen am Meer. Es war recht touristisch aufgebaut, aber nicht weiter schlimm. Von Busbahnhof aus fand ich schnell den Campingplatz "S'Abanell", wo ich für den "Schnäppchenpreis" von 9.20 € eine Nacht übernachtete. Am nächsten Tag fing die Nebensaison an, da würde ich also 14 € pro Nacht zahlen. Von Griechenland und Schweden war ich weit weniger gewohnt, so machte ich mich, gleich nachdem ich das Zelt aufgeschlagen hatte, auf den Weg zu den anderen Campingplätzen, um dort die Preise auszukundschaften. Die folgende Nacht wollte ich für 6,50 € im "Camping Blanes" verbringen.
Schnell kaufte ich Brennspiritus, Wasser und Croissants und aß erst einmal, denn auch das hatte ich seit einiger Zeit vernachlässigt. Um von S'Abanell aus zum Strand zu gelangen, muss man nur ein Mal die Straße überqueren. Links und rechts war der Platz umzingelt von großen Hotels. Das Wetter ging so, man hielt es, wenn man ich Bewegung war, ohne Jacke aus.
Bis um 16 Uhr holte ich erstmal ein wenig Schlaf nach, Dann lief ich an der Küste entlang Richtung Nordosten, einen Hügel hinauf, am botanischen Garten vorbei bis zu einer kleinen Kapelle. Auch hier konnte man nicht erkennen, was sich weiter nördlich befand, so lief ich wieder zurück, denn mit taten langsam die Füße weh und es hatte auch noch angefangen zu regnen. Ich kochte mir im Zelt ein Nudelfertiggericht und las dann noch ein wenig. Es wurde bitterkalt im Zelt und die fast schlaflose Nacht verbrachte ich in Jeans und Pulli im bis oben zugeschnürten Schlafsack.


www.campingblanes.com/alemany/index_ale.htm
www.sabanell.com/weberia/alemany_1.htm


Blanes

Oben an der Kapelle - at the chapell

Blick am Strand entlang. Oben auf dem Hügel befindet sich der bekannte botanische Garten. - View at the beach. On top of the hill there is the famous botanical garden.

Do. 20.03.2008
 
Sonnenschein! Es war zwar noch immer windig und damit echt frisch, aber doch angenehm. Nach der durchfrorenen Nacht tat die Dusche echt gut. Ich fragte bei der Tourist Info nach Wanderwegen und wurde auch glatt fündig. So beschloss ich, am nächsten Tag in Richtung Landesinnere aufzubrechen. Abends saß ich mit meinen Campingnachbarn Anika, Benedikt und ihren Hunden bei Margret und Horst (mit Hund Spike) im Wohnwagen, mit denen ich - erfolglos - Rommé spielte. Die vier sind aus Papenburg und sprechen Platt. Eigentlich wollte ich ja mein Spanisch verbessern, jetzt war es eben platt. Den ein, zwei Bieren hatte ich es zu verdanken, dass ich die ersten paar Stunden der Nacht auch ganz gut schlafen konnte, danach machten sich die 7° im Zelt bemerkbar. Brrrrr!

Fr. 21.03.2008

Heute ging es los. Erst 19 Kilometer Fußweg nach Fogars de la Selva, dann weitere 4 Kilometer nach Hostalric, weil die nette Frau an der Tourist Info mich darauf aufmerksam gemacht hatte, dass es in Fogars keinen Campingplatz gibt. Ich packte in Ruhe, quatschte mich hier und da noch kurz fest und lief dann um 10.30 Uhr los. Es ging am ausgetrockneten Fluss Tordera entlang. Bereits nach etwa einer 3/4 Stunde fingen meine Beine an zu schmerzen. Ich hatte anscheinend schlecht gepackt. An einer kleinen Brücke  sah ich erstmals das Zeichen, das andeutete, wohin der Weg führte. Der rot-weiße Strich war an einer Brücke angebracht, aber es war nicht eindeutig zu erkennen, ob man die Brücke nun überqueren oder den Weg weiterlaufen sollte. Da sich hinter der Brücke kein Weg zu befinden schien, lief ich weiter. Schnell war ich an der großen Straße angekommen, die ich zu überqueren und der ich ein Stück zu folgen hatte. Das ging aber schnell. Der Fluss, dem ich laut der schlechten Karte folgen sollte, war nicht mehr in Sicht. Ich lief die Straße entlang, folgte dann einem kleinen Weg, der wohl in Richtung Tordera führen sollte, denn dieses Dorf würde ich auf meinem Weg durchqueren. Ich lief und lief und kam nicht weiter. Ein Jogger, der an mir vorbei lief, klärte mich dann auf, dass ich völlig falsch war. Ich war wahrscheinlich aufgrund das Wegweisers falsch gelaufen und befand mich an einer Stelle, die auf der Karte fern, fern des Weges war. Überhaupt schien ich die ganze Zeit Zickzack zu laufen. Ich musste den ganzen Weg zurück zur Straße, dieser noch eine ganze Weile folgen, dann einer noch größeren Straße folgen und dann wäre ich erst da. Auch in Tordera war nichts ausgeschildert. Ich kam zufällig bei der Straße nach Fogars raus, die dann auch den Fußweg kreuzte. Hier, nach etwa 20.000 Schritten, fand ich den ersten Wegweiser. Ich folgte dem Weg. Mittlerweile war ich klitschnass geschwitzt und hatte Schmerzen im Rücken, dem Nacken und den Beinen. Am Flughafen wog mein Rucksack noch 15,5 Kilo plus Handgepäck, 1,5 Kilo Wasser, 1 Liter Spiritus .. das läppert sich. Ich tippe auf 20 Kilo.
Ich schnappte mir einen Ast und nutzte ihn als Wanderstock. So ging es Schritt um Schritt weiter, bis ein Auto hielt. Ein Mann fragte, wo ich hin wolle und ob er mich mitnehmen könne. Ich überlegte kurz, schließlich war ich in Griechenland mit dem Schrecken davongekommen, als ich einfach in ein Auto eines fremden Mannes eingestiegen bin. Seine Töchter, die hinten im Auto saßen, grinsten mich an und freuten sich über Abwechslung, so bedankte ich mich und stieg ein. Zu erst wollte er jedoch seine Töchter nach Hause bringen. Dort angekommen war das Essen gerade fast fertig und der Mann (Fran) bot mir an, etwas mitzuessen. Es gab typisches spanisches Karfreitagessen (muy buien). Anschließend sahen die "Kinder" (sie waren 14, 16 und 17 Jahre alt) für mich im Internet nach, wo denn der Campingplatz sei. Sie fanden keinen. Es schein also in ganz Hostalric keinen Campingplatz zu geben. Man stelle sich nun mal vor, ich wäre den ganzen Weg gelaufen. Denn auch so war ich schon einige Stunden unterwegs und habe viele, viele Schritte getan. Wir tranken noch bei den Nachbarn Tee und alle waren unglaublich nett zu mir, auch wenn sie mich überhaupt nicht kannten. Die Kinder zeigten mir den Hof, die Pferde, den Hund und alles was dazu gehört. Es war ein unglaublich schönes Anwesen, mitten in schönster Landschaft auf dem Land - ein Traum. Fran und Carmina (seine Frau) wollten am Abend noch nach Barcelona und mich auf dem Weg bei einem Campingplatz absetzen. Sie zählten mir alle Dinge auf, die ich bei einem Besuch in Barcelona gesehen haben müsse. Anschließend boten sie spontan an, mich mit nach dort zu nehmen. Fran hatte einen Besuch vor sich und Carmina wollte bummeln gehen. Da sagte ich natürlich nicht Nein. Es war viel los und die Straßen waren voll. Wir liefen über die Rambla, die Freitag Abends von Straßenkünstlern, Musikern, Tänzern, fliegenden Verkäufern, Taschendieben und vielem mehr gefüllt war und quatschten uns in einem Café fest. Es war schwer, sich nur auf Spanisch zu unterhalten, denn bisher hatte Fran, der sehr gut englisch sprach (und auch deutsch!) alles übersetzt, wo es Schwierigkeiten gab, doch es hat meinen mickrigen Sprachkenntnissen viel gebracht und wir hatten viel Spaß.. 
 
Die Nacht verbrachte ich bei Carmina und Fan auf der undichten Luftmatratze. Der Ofen bullerte und ich war glücklich. Carmina und Fran waren unglaublich gastfreundlich, sie fragten ständig, ob es zu heiß oder zu kalt sei, ob ich etwas essen, trinken, fernsehen wolle. Ich fühlte mich Pudelwohl, auch wenn es mir Unbehagen beriet, mich nicht gebührend bedanken zu können oder ihnen etwas zurückgeben zu können.

Alles ist gepackt, ich bin startbereit. - I did my packing, now I'm ready to start.

Auf dem Weg von Blanes nach Fogars de la Selva - On my way from Blanes to Fogars de la Selva

Das einzige Hinweisschild, das ich auf dem 19 Kilometer langen weg gessehen habe. - The only signpost I've seen on my 19 kilometers hike.

Das wunderschöne Anwesen, auf dem Carmina und Fran zusammen mit ein paar anderen Familien wohnen - The wundefull estate, where Carmina and Fran live together with a few other families.





Fran und Carmina

Sa. 22.03.2008

Morgens um 8 klingelte der Wecker, Carmina und Fran musste am Morgen wieder nach Barcelona und lieferten mich auf dem Weg in Blanes ab. In der Nacht zeigte das Draußenthermometer 2°C an, ich war sehr froh, drinnen geschlafen zu haben. In Tordera kehrten wir noch in einem Café ein, dann war es schon wieder an der Zeit sich zu verabschieden. Die beiden versicherten mir noch, dass ich bei Problemen jederzeit anrufen könne. Zurück auf dem Campingplatz kniffelte ich noch ein wenig mit Margret und Horst und sah dann nochmal bei meinem Zelt nach dem Rechten, denn mittlerweile war sehr starker Wind aufgezogen und ich hatte die Heringe nur mithilfe eines Hammers in den festen Boden gekriegt. Ich schlüpfte ins Innere, aß ein Sandwich und schon fing der Regen an. Aus diesem entwickelte sich schnell ein fettes Hagelgewitter mit allem was dazugehört. Die Temperatur im Zelt fiel auf 3°C. Ich rettete Rucksack, Schuhe und Essen aus dem Vorzelt ins Innenzelt - keine Minute zu früh. Binnen kürzester Zeit stand das Wasser im Vorzelt einige Zentimeter hoch und auch im Innenzelt lag ich wie in einem Wasserbett. Unter mit hatte sich ein Bach gebildet, aber innen blieb alles trocken. Ich las, spielte Karten mit mir selbst und versuchte, zu weit es bei der Kälte möglich war - zu schlafen. Normale Socken, Wollsocken, Jeans, langes T-Shirt, Pulli, bis oben zugeschnürter Schlafsack und Wolldecke drüber halfen nicht viel. Irgendwann war zum Glück auch diese Nacht vorbei.


Zurück in Blanes, das Wetter ist ekelig - Back in Blanes, the weather is disgusting.

Mehrere Zentimeter Wasser unter meinem Zelt, es hatte sich genau dort ein kleiner Bach gebildet. Ich lag im Zelt wie in einem Wasserbett. - Some centimeters of Water under my tent. A little creek was loceted directly under me. My tent turned to a waterbed

Es wurde kalt - it turned cold

Und noch kälter - And colder

3°C, ich fror wie ein Schneider - 3°C, it was biting cold.

So. 23.03.2008

Nach dieser Nacht war es unwahrscheinlich, dass ich heute weiterziehen könnte. Meine Sachen waren klamm und das Zelt klitschnass und schlammig. Die Sonne schien wieder, es war aber noch kalt. Bei einem weiteren kurzen Besuch im Internetcafé hörte ich draußen eine Blaskapelle. Fran hatte mir erzählt, dass Ostern im Süden Spaniens groß gefeiert würde, hier im Norden allerdings weniger. Ich machte schnell Feierabend und ging raus, genau rechtzeitig zur Prozession. Einige Männer schleppten eine große Jesusfigur und Frauen eine Mariafigur den Berg hinauf zur Kirche. Hinter ihnen lief eine Blaskapelle. Ich folgte der Prozession bis in die Kirche, verweilte da noch eine knappe halbe Stunde, verstand allerdings kein Wort und ging dann wieder. Es gingen ohnehin während der Messe alle ein und aus, wie es ihnen passte, ich hätte mich nicht gewundert, wenn sich jemand ein Brötchen rausgeholt und geräuschvoll geschmatzt hätte.
Anschließend ging es wieder zum Campingplatz, wo ich gegen Margret und Host bei einer Runde Rommé kläglich versagte. Zur Feier des Tages peppte ich meinen Fertigfraß mit einer frischen Knoblauchzehe und einer leckeren riesigen Tomate auf.


Die Osterprozession - The easterprocession



Jesus und Maria wurden den steilen Weg hoch zur Kirche geschleppt - Jesus and Maria were hauled up the hill to the church.

Mo. 24.03.2008

Ich frühstückte mehr von den Nudeln vom Vortag, packte in aller Ruhe und quatschte hier und da, dann startete ich. Da Fran mir gesagt hatte, dass im Landesinneren kaum spanisch sondern Katalan gesprochen würde und dass es kaum Campingplätze gäbe, hatte ich vor, mit dem Bus nach Lloret der Mar, in die Partystadt, zu fahren und von dort aus nach Tossa de Mar zu laufen. Nachdem ich eine halbe Stunde lang an der vom Campingplatzbesitzer beschriebenen Bushaltestelle auf den Bus wartete, der alle 20 Minuten fahren sollte, kam jemand vorbei und erklärte mir, dass die Busse umgeleitet wurden. Toll. Ich ging also in die Stadt zur Hauptbushaltestelle, stellte mich zu den Massen, die ebenfalls auf den Bus warteten und fuhr dort die paar Kilometer nach Lloret de Mar. So ein unglaublich hässlicher Ort! Der Strand ist schön, aber überall waren nur Souvenirshops und Spielhallen und ähnliches. Die Wegbeschreibung die ich mir ausgedruckt hatte, schien in die entgegengesetzte Richtung, also wieder nach Blanes zu führen. Die Tourist-Info machte erst um 16 Uhr wieder auf und ich wusste nicht wohin. Bis ich den Fußweg nach Tossa de Mar gefunden hatte, war es auch schon 14.30 Uhr.
Dieser Weg hatte es in sich. Ständig ging es Treppen rauf und runter, aber die Blicke waren wunderschön. Nach einiger Zeit kamen mir Wolfgang, Alice und ihre Tochter Marcella entgegen, die ebenfalls diesen Weg liefen und sich auf dem Rückweg befanden. Der Fußweg mündete in eine große Hauptstraße, die stark befahren sei, sagten sie, sie hätten ebenfalls umkehren müssen. Ich ärgerte mich, spielte mit dem Gedanken, es dennoch zu versuchen, kehrte schließlich aber auch um. 
Alice bot an, der Rucksack mal zu tragen, ich sagte natürlich nicht Nein. Ich dachte an ein paar Meter, sie wollte ihn aber gar nicht mehr absetzen. Das war mir natürlich sehr recht, so konnte ich meinen Rücken und die Hüftknochen ausruhen. Das tat gut. Im Bus nach Tossa de Mar sah ich einen winzigen Trampelpfad, der sich teils hinter der Leitplanke, teils direkt am Straßenrand hinzog. Dort war auch ein Schild des Wanderweges. Gut, dass ich im Bus saß!
Ausgestiegen lief ich Hardith und Kristin aus Rostock in die Arme, die auch noch nicht wussten, wo sie schlafen sollten. Wir beschlossen, uns ein Hostelzimmer zu teilen. Bis wir eines gefunden hatten, dauerte es schon ein wenig, schließlich checkten wir aber beim Hostal Europa ein, wo wir sogar unser eigenes Badezimmer hatten. Abends war ich noch mit ihnen Essen und wir verstanden uns gut.


Der schöne Teil von Lloret de Mar, die alte Burg - The beautiful part of Lloret de Mar, the old castel.

Endlich raus aus Lloret de Mar, ich laufe in Richtung Tossa de Mar - Glad to leave Lloret de Mar, I'm hiking to Tossa de Mar.

Der knapp 20 Kilo schwere Rucksack machte mir die vielen Treppen nicht  gerade leichter - I had to get up all those stairs ... with backpack of nearly 20-Kilos it was not really easier.

Aber ich konnte wundervolle Blicke bewundern - But I was able to watch wunderfull views like this one.



Es wurde noch richtig schön warm - It turned warm



Die Villa Vella in Tossa de Mar - The Villa Vella in Tossa de Mar

Di. 25.03.2008

Perfektes Wetter! Wir schmissen Frühstück zusammen, Baguettes von Hardith und Kristin und Philadelphia, Honig und Tee von mir, dann eilten wir zum großen, breiten Sandstrand und machten es uns in der Sonne gemütlich. Als Wolken aufzogen machten wir uns auf den Weg hoch zur Burg, in die Villa Vella, die Altstadt. Hier befand sich eine weitere kleine Bucht mit Sandstrand. Oben traf ich zufällig auch wieder auf die Familie aus Lloret von gestern, solche Zufälle häuften sich während der zwei Wochen in Spanien, scheinbar war meine Reiseroute, die ich täglich neu entschied, keine Seltenheit. Die Burgruine war wunderschön, der Blick runter in die Stadt erst recht. Nach einiger Zeit oben liefen wir wieder runter in die Stadt, bummelten und tranken einen teuren Kakao am Strand. Nach langer Suche fanden wir am frühen Abend ein Internetcafé, die Mädels gingen was essen, ich blieb noch und kochte anschließend im Zimmer Pilznudeln.






Oben an der Burg hat geht es runter zu einer kleinen einsamen Bucht - Up there at the castel there is a way to a small lonely bay.

Die Altstadt - The Old Town

Einer von vielen vollgeritzten Kakteen - One of those many cacti, that is scratched

Blick über Tossa de Mar - View over Tossa de Mar

Am Abgrund - On the abyss





Hier war richtig viel los - It was really crowded here.




Mi. 26.03.2008

Erst im Laufe des Tages verbesserte sich das Wetter, wir legten uns in der kleinen Bucht an der Burg in den Sand und genossen dort die Sonne. Dann kletterten Hardith und ich in den Felsen umher und entdeckten immer schönere Blicke auf die Umgebung. Wir flitzten barfuß hin und her über den schroffen Felsen und wollten immer höher, wilder und weiter weg. Vor Steilwänden angekommen drehten wir um, um den Wanderweg, der an der Bucht entlangführte, zu erklimmen. Es ging steil bergauf, aber wir wurden mit unglaublichen Ausblicken belohnt. Die Mädels blieben irgendwann auf einer Bank sitzen, aber mich hatte es erwischt. Einen Ausguck weiter wollte ich zumindest noch. Und dann noch einen - und noch einen. Ich war recht lange unterwegs, bis ich etwas im Gebüsch rascheln hörte. Wen oder was ich da wohl aufgeschreckt hatte? Dem Geraschel folgten Stimmen. Diese stemmten von Christine und Jürgen aus Potsdam, sie waren in den Flitterwochen und bekamen glatt einen der beiden gerade in der Bucht gefundenen herzförmigen Steine. Wir quatschten ein wenig, traten dann gemeinsam den Rückweg an. Hardith und Kristin hatten lange genug gewartet, sie waren gerade dabei, mit einem Stein "Hey Annika, sind shoppen!" in die Treppe zu ritzen. Da kamen wir ja gerade noch rechtzeitig. Jürgen und Christine schwärmten von dem günstigen, leckeren, typisch spanischen Essen in ihrem Hostel, so wollten wir es abends einmal aufsuchen. Wir kauften nur noch schnell 3 Liter Sangria, haufenweise Knabberkram und anderes Zeug (unter anderem Muscheln aus der Dose für 0,93€) und machten uns dann auf den Weg. Um 18 Uhr war die Küche allerdings schon zu, so suchten wir weiter, fanden aber nichts für unser Budget. Die Mädels hatten schon so viele Nüsse geknabbert, dass sie gar keinen richtigen Hunger mehr hatten, ich machte mit ein Reis-fertiggericht mit Muscheln und Knoblauch. Fast eine richtige Paella!
Nach dem Essen zogen wir auf zum Aussichtspunkt, um dort das Ambiente zu genießen und die Sangria zu leeren. Es regnete und am Horizont gewitterte es, so zogen wir auch schnell wieder ab und verweilten an den Bänken eines bereits geschlossenen Lokals an der Burg. Drei Gestalten nährten sich uns und setzten sich dazu. Suki (der Fahrer, der englisch sprach), Sony (der stille Typ) und Mike (knüppelvoll versuchte er wiederholt, Kristin mit Nüssen zu füttern, aber erst, nachdem er mehrmals laut lallend klar gemacht hatte, wer heute wen mit nach Hause nimmt). Die drei versuchten, uns zu überreden, mit in die Disco nach Lloret zu kommen, wir lehnten dankend ab. Ein wenig machten wir uns noch über Mike lustig, dann zogen wir von dannen.




Hardith mitten in den Felsen - Hardith in the middle of those rocks

Wilde Klettereien über die Felsen in der kleinen Bucht - Wild climbings through the rocks in the small bay

Barfuß über die schroffen Felsen - Shoeless in the raw rocks.



Einen weiteren Wanderweg hinauf - Up another hiking trail



Hardith, Kristin und ich - Hardith, Kristin and me







Jürgen, Christine, Kristin und Hardith - Jürgen, Christine, Kristin and Hardith

Meine "Paella" - My "paella"


Do. 27.03.2008

Abreisetag. Die Mädels flogen nach Hause, ich wollte weiter gen Norden reisen. Wir packten, checkten aus, ließen unser Gepäck stehen und bummelten ein letztes Mal durch den unglaublich schönen Ort. Hardith und ich erkletterten (nachdem wir zu dritt mittags um 12 Uhr den Sangria geleert hatten) todesmutig die Felsen an der anderen Seite des Dorfes, aßen noch ein Eis, holten unser Gepäck und zogen dann weiter zum Busbahnhof. Dort erst fand ich heraus, dass ich von hier aus nur nach Lloret und von da aus nur nach Blanes oder Girona fahren konnte. In Girona fuhr allerdings ein Bus nach Sant Feliu, wo es mich hinzog. Ein riesiger Umweg. Ich verabschiedete mich von Kristin und Hardith und stieg mit einem anderen Rucksackpärchen in den Bus nach Lloret. Ich fotografierte eine Karte mit der Jugendherberge ab - nur für alle Fälle. Wir tranken noch etwas, dann gingen die beiden zum Campingplatz und ich zum Bus. Zum Glück sollte mir jeglicher weiterer Aufenthalt in Lloret erspart bleiben. In Girona angekommen war es schon spät. Da die Stadt sehr schön sein sollte, beschloss ich, für eine Nacht zu bleiben. Im Internetcafé suchte ich nach einer günstigen Bleibe, lief dann aber doch der Fotografie nach und kam schnell an einer Art für jedermann geöffneten Studentenwohnheim am. Ich landete mit einem weiteren Mädel aus Australien in einem 8-Betten-Zimmer. Ich nutzte gerade das kostenlose Internet im Erdgeschoss, als ein Haufen Clowns reinkamen und nach "Albert!!" oder "Overt!!" oder so schrien. Sie trugen zwei mit Eierkartons beklebte Wände mit sich herum. Ich schätze es war eine Impro-Theater-Gruppe, aber ich weiß es nicht. Die Frau von der Rezeption wurde schon ganz biestig. Irgendwann fanden die Clowns ihren "Albert-Overt" und zogen von dannen. Ich ging noch schnell zum Pub um die Ecke, holte mir ein Baguette, da ich nicht kochen konnte, denn der Brennspiritus lag nebst Spülschwamm noch irgendwo im Bus, der zwischen Tossa und Lloret pendelte. Wieder im Zimmer hatte ich eine neue Bettnachbarin. Die ganze Nacht durch machte sie unglaublich widerliche und ekelerregende Geräusche, eine fiese Mischung aus lautem Schnarchen, Rotz hochziehen und noch etwas nicht definierbarem. An Schlaf war kaum zu denken. Als ich dann doch eingeschlummert war, kamen noch zwei weiter Leute ins Zimmer, machten ihr Bett und legten sich hin. Puh. Kein Wunder, dass ich diejenige war, die Morgens als erstes aufstand. 


Der Sangria-Rest musste noch am Mittag vernichtet werden - We had to drink the rest of the Sangria at noon.

Hardith und ich klettern wieder - Hardith and I are climbing again



In der Kathedrale - in the cathedral

Fr. 28.03.2008

Nach dem Frühstück ließ ich meine Tasche im Gepäckraum, um die Stadt zu erkunden. Ich lief hoch zur Kathedrale, mir kam alles seltsam bekannt vor. Hier waren wir in der zwölften Klasse bei unserem Ausflug von Malgrat de Mar schon einmal gewesen! Am Fuße der Kathedrale traf ich auf Bacari, der sich als mein persönlicher Fremdenführer herausstellte. Er zeigte und erklärte mir alles Wichtige zum Judenviertel, der Festung, der Stadtmauer und er führte mich auf die Aussichtspunkte. Das hätte ich alles allein nie entdeckt. All seine Erklärungen verstand ich natürlich nicht, denn so weit war mein spanisch noch nicht, aber ein  wenig schon. Ich bedankte mich und zog dann allein weiter. Ich besuchte die Kirche, die keinen Eintritt kostete und überquerte den Fluss auf verschiedenen Brücken. Dann schulterte ich mein Monstrum und lief zum Busbahnhof, wo die Australierein ebenfalls saß und wartete. Wir quatschten kurz, dann ging ich zum Bus. Eine knappe Stunde fuhr dieser und ich war sehr müde und musste aufs Klo. Gerade kurz vorm Platzen kamen wir an. Ich fragte den netten Ticketverkäufer nach einem Stadtplan von Sant Feliu, den er mir gleich gab. So fand ich - grob zumindest - heraus, wie ich zum Campingplatz gelangen konnte. Ich war trotzdem über eine Stunde unterwegs, denn ich verrannte mich in allerlei Sackgassen. Irgendwann kam ich  - völlig nassgeschwitzt - dann doch an, quatschte direkt einige Zeit mit Francia, der netten Frau von der Rezeption. Ich baute das Zelt auf und kaufte dann ein, kochte, lieh mir ein Buch aus der Platzeigenen Bücherei aus (ich las hier zwei Bücher in zwei Tagen) und ging dann Schlafen.


In Girona, hier war ich doch schonmal? - In Girona, haven't I already been here?

Auf einem der Aussichtspunkte - On one of the points of view

Girona

Bacari und ich, er wär mein selbsternannter persönlicher Stadtführer - Bacari and me, he was my selfstyled personal city guide.





In Sant Feliu

Sa. 29.03.2008

Endlich eine Nacht, in der ich richtig gut durchgeschlafen habe! Ich frühstückte, las, frühstückte weiter, wusch meine Wäsche und machte mich dann in aller Ruhe auf zum Strand. Dieser war leicht zu finden und (mal wieder) umgeben von diesen wunderschönen schroffen Felsen, von denen es hier so viele gab. Ich schrieb auf einem Felsen sitzend, bis die Sonne kam. Dann zog ich an den Strand um. Die Sonne tat gut, aber der Wind war kalt. Ich zog immer mehr an, lief dann die Küste entlang in Richtung Stadt. Hier entdeckte ich viele hübsche Wege und sogar ein schönes Naturschutzgebiet, das natürlich von mir erforscht werden musste. Es gab glatte Felsen, mediterranen Wald und viele, viele Möwen. Es war einfach schön. Ich ging auch in ein anderes Stück Wald hinein, kehrte aber schnell um, als ich neben einem Müllberg ein Zelt entdeckte. Hier schien jemand zu wohnen! Schnell war ich in der Stadt angekommen, bummelte ein wenig und lief dann wieder hoch zum Campingplatz. Dort kochte ich Nudeln mit Napoli-Knoblauch-Muscheln-Soße. Das war eine Prozedur, die sich lange hinzog. Um die fast leeren Batterien meiner Taschenlampe zu schonen, setzte ich mich abends mit Jacke an den Pool und las dort. Ich quatschte weiter mit Francia, die für den nächsten Tag ein Date mit mir und ihrer Tochter Alicia auf dem Markt abmachten. Schließlich wollten wir ja ohnehin beide hin. Von Jürgen und Christine, die am Montag abreisten und mich zuvor noch auf ihrem Ausflug nach Barcelona mitnehmen wollten, hatte ich nichts mehr gehört, so sagte ich zu. Der Kellner winkte mich rein, ich könne auch drinnen lesen. Ich hatte mich ein wenig geniert, schließlich wollte ich nichts essen oder trinken. Einen Café con Leche bekam ich aufs Haus. Dann quatschte mich noch ein wichtiger Herr an. Er stellte sich als Präsident aller Campingplätze an Katalonien heraus. Er bot mir ein weiteres Getränk an, ich lehnte dankend ab, trotzdem stand binnen kürzester Zeit ein riesiges Glas O-Saft auf dem Tisch. Der Mann, dessen Namen ich vergessen hatte, erzählte mit von all seinen Reisen nach Deutschland und beteuerte, er habe "muchos amigos en alemania". Je öfter es das sagte (und es kam an diesem Abend oft vor), umso länger zog er das u in muchos. Irgendwann tauschte er muchos sogar gegen hunderte. Er krümmte sich vor Lachen bis unter den Tisch, als er die Story von dem Priester, der in einem Strip-Club war, preisgab. Ich schien es nicht ganz verstanden zu haben, lachte aber höflich mit und ließ immer wieder Ausdrücke des Erstaunens in den Raum fallen. Er schien sich zu freuen und fragte, wo ich denn nach meinem Aufenthalt hier hin wolle. Mir fiel spontan Roses ein, denn dort sollte ein großes Naturschutzgebiert sein, in dem sich im März und April viele Vögel tümmelten. Da ich aber nur eine Nacht dort verbringen konnte, wusste ich nicht, ob sich das lohnt. Er bot mir an, da mal anzurufen und nach einem Sonderpreis zu fragen. Später wurde der Sonderpreis sogar zu einer Nacht umsonst. Als ich merkte, dass ihm das Bier auf die 2 Gläser Cognac nicht gut bekam, verabschiedete ich mich und ging ins Zelt.


Ein Naturschutzgebiet mitten in der Stadt - A protected area in the middle of the city






So. 30.03.2008

Der Wecker klingelte. Ich war noch müde, stellte ihn zehn Minuten weiter - und noch zehn - und noch zehn. 09.00 Uhr. Mein Schrittzähler sagt aber, es sei 08.00 Uhr. Der gleichen Ansicht sind auch Armbanduhr und Kamera. Wie kann sich denn das Handy nachts einfach selbst weiterstellen? Sowas. Stand also doch auf, duschte in aller Ruhe, ging dann zur Sicherheit doch noch mal zur Rezeption und fragte nach der Uhrzeit. Die böse Ahnung, die ich im Kopf hatte, stellte sich als richtig heraus - es war Sommerzeit und es war wirklich schon 10.10 Uhr. Um 10.15 Uhr war ich mit Alicia in der Stadt verabredet. Nahm die Beine in die Hand und rannte runter. Fünf Minuten zu spät kam ich am Casino, unserem Treffpunkt an. Wartete dort weitere 25 Minuten und ging dann allein zum Markt. Um 11.15 ging ich zur Sicherheit nochmal zum Casino und da stand sie. Hatte auch die Sommerzeit vergessen. Wir drehten eine weitere Runde über den Markt. Ich gab wieder viel zu viel Geld aus. Wir tranken noch etwas und dann musste sie auch schon weiter, da sie mit Francia bei ihren Großeltern zum Essen eingeladen war. Ich ging zurück zum Campingplatz, holte das Frühstück nach und wusch erstmal die neuen Klamotten. Dann machte ich mich nochmal auf den Weg zum Meer. Kaum war ich angekommen, kam die Sonne raus. Ich legte mich auf meinen Pulli und las. Die Blase trieb mich am Nachmittag zurück zum Campingplatz. Auch das Wetter war nicht mehr ganz so toll. Ich machte mir die Muschelsauce warm, kochte ein paar Nudeln dazu und las wieder. Mein mitgebrachtes Buch hatte ich schon lange durchgelesen. Um 18.15 Uhr machte ich mich auf den Weg, um den Fußweg Richtung Nordosten zu erkunden. Es sollte eine Strecke sein, die vom Strand aus eine Stunde und 20 Minuten in Anspruch nehmen sollte. Ohne zu hetzen lief ich vom Campingplatz aus hin und wieder zurück und brauchte dazu nur knapp zwei Stunden. Hin und zurück. Der Weg führte durch die Häuser der Reichen und Schönen, über einen weiteren Sandstrand bis ins nächste Dorf. Es gab schöne Blicke. Um kurz vor neun Uhr abends brachte ich die Bücher zurück, quatschte mit Francia, die mir die Anfahrt zum Ethnologie Museum in Barcelona im Internet heraussuchte und verabschiedete mich um kurz vor 22 Uhr. Der leicht verwirrte Herr von gestern kam kurz zur Rezeption, sagte Hallo und war dann schon wieder verschwunden. War er beleidigt, dass ich den ganzen Tag lang nicht da war, um mit ihm zu reden, oder hatte er mich einfach vergessen? Man weiß es nicht, jedenfalls hatte ich mir jetzt doch lieber Barcelona als festes Ziel für die letzte richtige Nacht gesetzt.



Mo. 31.03.2008

Über Nacht hatte es geregnet, Zelt und aufgehängte Wäsche waren klatschnass. Ich wrang die Wäsche aus, um damit das Zelt zu trocknen, was ganz gut klappte. Es nutzte nichts, ich musste langsam weiter. Mehr als drei Nächte an dem gleichen Ort waren nichts für mich. Bis um 12 Uhr mittags musste ich meinen Platz verlassen haben. Als ich mit dem Packen fast fertig war, rief Christine an und fragte, ob ich noch immer mit nach Barcelona wolle, ihr Angebot stünde noch. Das war ein Timing. Sie wollten um 12.30, spätestens 13.00 Uhr losfahren. Bis dahin würde ich es nie und nimmer nach Tossa schaffen, schließlich musste ich zum Busbahnhof laufen (1/2 Stunde), nach Girona fahren (etwa 1 Stunde), da womöglich noch warten und dann nach Tossa fahren (nochmal eine knappe Stunde). Und zu Ende packen musste ich auch noch. Wir beschlossen, dass ich in Richtung Tossa laufen solle und sie mir entgegenkämen. Perfekt für mich. Ich packte meine sieben Sachen, schulterte das immer riesiger werdende Monstrum und machte mich um 11.45 Uhr auf den Weg. Nach etwa einer 3/4 Stunde legte ich ein kleines Päuschen ein, denn es ging bergauf, wurde warm und ich hatte meine Jacke noch an. Ich war jetzt schon klitschnass geschwitzt. Lief weiter und weiter, immer bergauf. Die Straße zog sich in Serpentinen, ich lief an der linken Straßenseite, hielt bei jeder Linkskurve den rechten Arm raus, in der Hoffnung, die Autofahrer wurden mich auf dem winzigen Seitenstreifen dann besser erkennen. Hat geklappt. In der Ferne sah ich zwischendurch schon die Felsen von Tossa. Um 13.15 Uhr kamen die Beiden mir entgegen. So ein Glück. Da die Straße unglaublich fies sein sollte, wollten sie die nicht wieder zurückfahren, sondern lieber über Sant Feliu zur Autobahn kommen. Und dafür hatte ich mich ganz bis hier her gequält? Ein Gutes hatte das Unterfangen aber, ich konnte den Kameraakku, den ich samt Ladegerät im Bad habe stecken lassen, wieder einsammeln.
Jürgen und Christine wollten sich Barcelona aber gar nicht mehr ansehen, sie flogen (das hatte ich richtig im Gedächtnis gehabt) an diesem Tag ab. Auf dem Weg zum Flughafen verfuhren wir uns ein wenig und die Zeit rann. Da die Beiden dann etwas spät dran waren konnte ich ihnen nicht einmal mehr einen Kaffee oder sowas ausgeben. Hatte ein wenig ein schlechtes Gewissen. Bedankte mich dann und ging zur Tourist-Info im Inneren des Flughafens, wo ich mir eine schlechte Kopie der Innenstadt mit Hostels drauf geben ließ. Damit ging ich dann zum Busterminal und stieg in den Bus zum Placa Catalunya. Da ich die 4,05€ nicht klein genug hatte wurde ich mit jemand anderes, dem es genauso erging wieder rausgeschickt. Jean-Pierre hieß er, ein Italiener, der in Spanien lebte (wo sie seinen Namen ganz seltsam aussprechen), um sein Leben in den Griff zu bekommen. Jetzt kifft er auch nur noch 2x am Tag, was er für sehr wenig hält. Er war sehr nett, wir gingen zusammen unser Geld wechseln. Anschließend stiegen wir in einen anderen Bus, einen öffentlichen, der zum Placa Espanya fuhr und nur 1,30€ kostete. Hier wies er mich in die hiesigen U-Bahn-Tricks ein. Es gab in jedem U-Bahnhof Schranken, die man nur mit gültigem Ticket durchqueren konnte. Wenn man allerdings ein Seniorenticket kaufte, das für 10 Fahrten nur 3 € kostete, sparte man eine Menge. So tat ich das, stieg am Placa Espanya aus, bedankte mich für die Hilfe und machte mich auf den Weg. Das erste Hostel in dem ich landete, war das Itaca. Hier kostete eine Nacht 20 € im 16-Betten-Raum ohne Frühstück. Man sagte mir, dass der Preis hier normal sei, dichter an der Rambla zahle man sogar noch weit mehr. Faul wie ich war, nahm ich das letzte freie Bett und blieb. Mit mir zusammen checkten Brenda, Kevin und Ming ein, drei Singapurer die in England studierten. Mit ihnen zusammen ging ich dann auch noch in die Stadt. Erst über die Rambla bis zur Paral.lel, dann zurück, die Rambla runter bis zum Meer, Zwischenstopp an der Columbusstatue, die Rambla del Mar entlang. Die anderen wollten dann etwas essen gehen, ich beschloss, selbst zu kochen und ging nach Haus. Es gab eine richtige Gemeinschaftsküche mit Kühlschränken, Herdplatten, allerlei Utensilien und vielem mehr. Außerdem gab es ein Esszimmer und ein Wohnzimmer. Ich kochte Spätzle, half einer Brasilianerin mit ihrem Fertiggericht, aß, trank ein wenig Bier und saß im Esszimmer herum. Dann gesellten sich Nami und Song Im zu mir, die beiden kamen aus Südkorea und kochten Gim Pab, Algenpapier mit Reis, Thunfisch und Majo. Ich probierte auch zwei und sie waren lecker. Ich teilte auch meinen Liter Bier mit ihnen. Wir quatschten, bis um 23 Uhr die  Küche nebst Esszimmer geschlossen wurde. Wir machten uns bettfertig und ich legte mich in das letzte freie der 16 Betten (auch noch ein oberes) und las und schlief. Wachte aber doch jedes Mal wieder auf, wenn der Franzose unter mir sich bewegte.


Die Rambla in Barcelona - The Rambla in Barcelona

Einer von unzähligen Straßenkünstlern - One of the several street performers

Brenda, Kevin, Ming und ich an der Kolumbusstatue







Die Kolumbusstatue - The Statue of Colom

Das 16-Betten-Zimmer - The 16-Beds-Dorm

Di. 01.04.2008

Auch mit dem bewegungsfreudigen Franzosen unter mir schlief ich im 16-Betten-Zimmer weit besser, als mit der Schnarchmaschine in Girona. Als morgens dann der vierte Wecker anderer Leute leise zu klingeln anfing, stand auch ich auf. Das Frühstück hätte 2,50 € gekostet, ich konnte aber umsonst den Wasserkocher und Besteck nutzen. So kochte ich mir einen leckeren Tee und bediente mich an der Marmelade, ließ dafür aber auch meinen Wurstrest im "Dagelassene-Sachen-die-man-nicht-mehr-braucht-Kühlschrank". Ich packte zusammen, ließ den Rucksack stehen und fuhr erstmal mit der Metro zurück zum Placa Espanya. Von dort aus lief ich aufs "MNAC" (Museu Nacional d'Arts Catalunia) zu. Bei diesem handelte es sich um ein riesiges, hübsches Gebäude, welches weit über der Stadt am Rand des Parc de Montjuic lag. Hinauf führten viele Rolltreppen. Von dort aus lief ich zum Ethnologie-Museum, wo ich bei schönstem Sonnenschein die einzige Besucherin zu sein schien. Das Museum war toll. Der Wärter quatschte mich voll und erzählte mir von Gott und der Welt. Ich verstand kein Wort. Wenn ich am Stimmlaut hörte, dass er eine Frage gestellt hatte, so fragte ich nochmal nach. Seinem verdutzten Gesichtsausdruck nach zu urteilen, passte meine Antwort selten zu seiner Frage. Er drehte mir ein Kitkat an, dann machte ich mich wieder auf den Weg. Ich lief durch den Parc de Montjuic auf die Paral.lel zu, dann stieg ich dort in die Metro und fuhr zur Sagrada Familia. Mir reichte es, diese von außen zu bewundern, ich wollte auch ungern 7€ ermäßigten Eintritt für eine Kirche ausgeben. So umrundete ich das gute Ding und fuhr dann weiter zur Station Vallcarca, die in der Nähe des Parc Güell lag. Auch hier führten Rolltreppen hinauf und man hatte einen weiteren Blick über die ganze Stadt. Es gab schöne Wege durch Kakteen, Gärten und auch Waldstücke. Der Park war groß und es gab hinter jeder Kurve etwas Neues zu entdecken. Beim Wasserauffüllen stieß ich auf drei Deutsche, mit denen ich mich noch kurz unterhielt. Weiter unten ging es dann über einige Brücken zum Terrassenbereich, der voller kleiner Mosaiksteinchen ist und von wo aus man einen tollen Ausblick über die ganze Stadt hat. Ich setzte mich, durchforschte den im Itaca ausgeliehenen Reiseführer und hörte den Klavierklängen der Musikstudenten zu. Hier traf ich ein weiteres Mal auf die drei Deutschen vom Wasserholen, ich wusste schon, warum ich "Bis später vielleicht" gesagt hatte. Ich lief weiter runter zum Drachen und den Kassenhäuschen, wo ich auf eine Frau aus Uruguay traf, wir fotografierten uns gegenseitig. Dann ging es weiter zur Metro, diesmal gedoch zu einer anderen Station, Lesseps. Sie war recht gut ausgeschildert, hier traf ich ein drittes und letztes Mal auf die kleine Gruppe. Mit der Metro fuhr ich zum Triumphbogen, schoss ein paar Fotos und lief dann die St. Pere entlang, auf die Via Laietana zu. In den Palau de la Musica konnte man anscheinend nur mit teurer Führung rein, so lief ich weiter zur Rambla und diese dann entlang. Bei der Metro Station Liceu lag der Palau Güell, der keinen Eintritt kostete, aber nur morgens geöffnet war. Wie ärgerlich. Dann ging es weiter die Rambla entlang, wo ich zufällig einen großen Markt entdeckte. Hier schien es echt alles zu geben. Ekelhaft teilweise. Bah! Ich lief zurück in Richtung Hostel, einfach kreuz und quer durch die Altstadt. Ich kam an vielen kleinen Zeugläden vorbei, es gab Schmuck, Taschen, Spirituelles, der Duft von verschiedensten Räucherstäbchen lag in der Luft. Dann kam ich aus Zufall an der Seite der großen Kathedrale, die ganz in der Nähe des Hostels lag, heraus, erst jetzt bemerkte ich, dass man die unfertige Kirche auch von innen besichtigen kann. Durch den Klostergarten ging es ins riesige Innere. Eine sehr schöne Kirche mit vielen, vielen Statuen und goldenen Bildern. Im Hostel angekommen, brachte ich die Bücher zurück und checkte noch schnell im Internet, wann die Busse denn überhaupt fuhren, schließlich wollte ich nicht 1 1/2 Stunden wartend am Busbahnhof verbringen. Um 19.20 Uhr sah ich, dass der letzte Bus zum Flughafen Girona bereits um 19.35 Uhr startete. Das könnte ich nicht schaffen. Schnell sah ich mich nach Zügen und Bussen um. So kam es, dass ich statt für 12€ direkt zum Flughafen für 6,70€ und 2,15€ mit dem Zug nach Girona und von da aus mit dem letzten Bus zum Flughafen fuhr und dort Evelina kennen lernte. Eine Polin, die in Spanien lebte und nun nach Tschechien flog. Ich war erleichtert, endlich am Flughafen angekommen zu sein. Die Metro und die Busse waren gar kein Problem, alles war gut ausgeschildert, leicht durchzusteigen. Aber das spanische Zugsystem? Puh.
Mit Evelina zusammen teilte ich mir auch eine große Bank zum Schlafen, denn ihr Flug ging erst um 08.10 und meiner um 09.05 Uhr. Gut schlief man nicht, aber für eine Flughafennacht war es absolut in Ordnung.


"MNAC" (Museu Nacional d'Arts Catalunia)

Die Sagrada Familia inmitten der Stadt - The Sagrada Familia in the middle of the town



Die Sagrada Familia

Leider war ich nicht im Inneren - It's a pity that I haven't been to the interiour



Im Parc Güell









Hier war ursprünglich mal eine Garage für Kutschen - This has once been a garage for carriages.

Der Triumphbogen - The triumphal arch

Die Kathedrale in der Nähe des Hostels Itaca - The Cathedral near the Hostal Itaca

In der großen Markthalle - In the huge market hall

Zart besaitete sollten jetzt schnell weiter nach unten scrollen und das übernächste Bild überspringen! - Who doesn't want to see disgusting picture should better scroll down quickly!

Muscheln, Schnecken, Krabben und andere Schalentiere - Mussels, cochleas, crabs and other crustaceans.

Schafe? Ponys? Kälber? Ich weiß es nicht und will es auch nicht wissen - Sheep? Ponies? Calves? Idon't know and I don't want to know.

Der Mann ohne Kopf bewegt sich und erschreckt kleine Kinder - The headless man moves and scares he young children.

Die Kathedrale von Innen - The cathedral's interiour

Eine Nacht am Flughafen - A night at the airport.
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